Taufen - Hochzeiten - Abschiede
Taufen, Hochzeiten und Abschiede sind die sogenannten grossen Lebensübergänge, die auch heute noch häufig durch Rituale zelebriert werden.
Ist es für Sie ein grosses Bedürfnis, solche grundlegenden Veränderungen im Leben zu gestalten, zu feiern und bewusst zu erleben? Finden Sie sich aber nicht mehr wieder in den institutionalisierten Ritualen der Kirchen oder der Weg zur Kirche ist Ihnen (aus welchen Gründen auch immer) versperrt. Finden Sie das Unterzeichnen eines Formulars auf einem Amt dem Anlass nicht entsprechend?
Als Ritualfachmann unterstütze und begleite ich Sie bei der Durchführung einer solchen Feier. Gemeinsam entwickeln wir ein persönliches Ritual, in dem sich alle Teilnehmenden wiederfinden können und das der Bedeutung des Anlasses gerecht wird.
Taufe
oder: Willkommenszeremonie / Geburtsfeier / Namensgebungsfeier
Ein Mensch wurde geboren.
Wir wollen ihn in dieser Welt von Herzen willkommen heissen und die besten Wünsche mit auf den Weg geben. Damit wird ein Fundament gelegt, dass er mit grossem Vertrauen, getragen durch die Familie, Freund:innen und das gesamte Umfeld, den Weg des Lebens beginnen kann. In der Zeremonie können dem Kind auch Pat:innen zur Seite gestellt werden, die ihm sein Leben lang als Wegbegleitende dienen und es erhält seinen Namen.
Hochzeit
oder: Fest der Liebe / Paarsegnung / freie Hochzeit
Zwei Menschen sagen JA zueinander.
Zwei Menschen (unabhängig von Geschlecht oder Identität) trauen sich - im wahrsten Sinne des Wortes. Sie geben sich ein Versprechen: Ja, ich stehe zu diesem Menschen, ich übernehme Verantwortung, ich will mit diesem Menschen mein Leben verbringen.
Entscheidend ist, dass die Wünsche und Bedürfnisse des Paares im Mittelpunkt stehen und nicht die Vorstellungen und Erwartungen von Freund:innen, Verwandten oder Familien.
Abschied
oder: Trauerfeier / Beerdigung / freie Abdankungsfeier
Ein Mensch ist gestorben.
In einer Zeremonie wollen wir das Leben und Wirken der oder des Verstorbenen würdigen und uns verabschieden. Die sterblichen Überreste werden der Erde, dem Wasser, der Luft oder dem Feuer übergeben. Ein persönliches Abschiedsritual kann nur ein Teil eines Trauerprozesses sein. Es ist ein sehr wichtiger, damit die Hinterbliebenen ihren Weg weitergehen können.
Übergänge gehören zum Leben. Sonst wäre Stillstand - und damit Tod.
Viele Übergänge geschehen einfach. Ein neues (Lebens-) Jahr, das Älterwerden des Kindes, in die Pubertät ins Erwachsenen-Sein und schliesslich in den Alterungsprozess bis zum Tod.
Und in dieser ganzen Spanne des Lebens durchlaufen wir unendlich viele Stationen, Phasen und Seins-Zustände. Und in diesen Übergängen von der einen Station in die nächste können uns Rituale unterstützen in unserem Wandlungsprozess.
Hier einige Beispiele für Lebensübergänge, in denen ein Ritual unterstützend wirken kann:
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Wohnungsumzug
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Geburtstag
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Auszug aus dem Elternhaus
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Coming-out
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Umzug in eine andere Stadt
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Einstieg ins Berufsleben
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Arbeitslosigkeit / neue Arbeitsstelle
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berufliche Umorientierung
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Einlassen auf eine Beziehung
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Trennung / Scheidung
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Einstieg in den Beruf nach schwerer Krankheit
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Pensionierung
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Einzug ins Seniorenheim
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auf der Schwelle zum Tod
Rituale für weitere Lebensübergänge
Auch ein Betrieb oder eine Organisation durchlebt andauernde Veränderungen.
Nach der Gründung (bzw. Eröffnung) folgt die Pionierphase. Durch den Bau von Strukturen entwickelt sich eine immer grösser werdende Professionalität. Existentielle Krisen erfordern häufig weiterführende Veränderungsprozesse. Manchmal kommt es zu Abspaltungen und Fusionen. Durch einen Verkauf oder eine Firmenübergabe wird alles auf eine neue Grundlage gestellt. Und manchmal muss auch eine Firma wieder geschlossen werden.
In all diesen Veränderungsprozessen können Rituale ein wichtiges Mittel sein, sowohl alle Mitarbeitenden als auch alle Kund:innen an diesen Veränderungsprozessen teilhaben zu lassen - nicht nur intellektuell, sondern auch sinnlich-emotional. Denn alle direkt oder indirekt Beteiligten machen einen Betrieb oder eine Organisation aus. Je mehr die verschiedenen Ebenen miteinander verbunden sind und an einem Strang ziehen, desto fruchtbarer kann die Zusammenarbeit sein.
Rituale für Betriebe & Organisationen
Der Begriff Ritual hat verschiedene Bedeutungen und wird auch sehr unterschiedlich benutzt. Zudem löst er unterschiedliche Bilder oder auch Projektionen aus.
Wenn ich von Ritualen spreche, bedeutet dies zunächst für mich innehalten und in den Moment einzutauchen. In diesem Moment verbinden sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Arnold von Genen prägte den Begriff Übergangsrituale und teilte die Rituale in drei Phasen:
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In der Ablösungsphase würdigen wir das Gewohnte/Vergangene und lösen uns davon.
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In der Schwellenphase stehen wir zwischen zwei Räumen - das Alte ist nicht mehr und das Neue ist noch nicht.
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In der Integrationsphase geht es darum das Neue anzunehmen und neue Haltungen einzunehmen
Die Ausgestaltung dieser Phasen ist natürlich, dem jeweiligen Anlass entsprechend, vollkommen unterschiedlich. Daher lege ich in den Vorbereitungsgesprächen grössten Wert darauf, herauszufinden, um was es eigentlich geht. Selbst bei Anlässen, bei denen es scheinbar klar ist, z.B. einer Hochzeit, ist es für mich entscheidend, dass sich herauskristallisiert, was die Beziehung konkret dieser beiden Menschen ausmacht, was sich für beide mit ihrem Ja ändert und was dieses Wir bedeutet.
Das ist die Grundlage, auf der wir dann gemeinsam die Form der rituellen Handlungen entwickeln unter Einbeziehung aller Sinne. Die Teilnehmenden sollen die Möglichkeit erhalten, zu sehen, zu riechen, zu schmecken, zu hören, zu fühlen, um was es hier eigentlich geht. Für das Paar ist somit das Ritual nicht nur eine leere Form, sondern mit der Essenz gefüllt, die sie ausmacht.
Und solch ein Ritual ermöglicht Ihnen, diesen Übergang bewusst, mit allen Sinnen zu erfahren und dadurch die Erfahrung zu machen, Teil von etwas zu sein, das viel grösser ist als man selbst. Wie auch immer man das nennen will.
Darin unterscheiden sich diese Art von Ritualen von Events, bei denen die Form durchaus sehr kreativ gestaltet wird, aber das Nicht-Sichtbare - das, um was es eigentlich geht - nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Ich gebe gerne zu, dass ich die Frage "Was sind eigentlich Rituale?" hier nicht beantwortet habe. Hierzu empfehle ich das Buch "Rituale" von Lukas Niederberger. Ich hoffe aber, dass ich einen Eindruck vermitteln konnte, was ich unter Ritualen verstehe und welche Art von Ritualen mir wichtig sind und ich anbiete.
Das Sein des Nichts
Dreissig Speichen treffen die Nabe,
die Leere dazwischen macht das Rad.
Lehm formt der Töpfer zu Gefässen,
die Leere darinnen macht das Gefäss.
Fenster und Türen bricht man in Mauern,
die Leere damitten macht die Behausung.
Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes,
das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.
Laotse